Was muss ich bei der Hochzeitsplanung beachten?
Wer anfängt eine Hochzeit zu planen stellt schnell fest, dass es einige Punkte zu beachten gibt.
Die wichtigsten Punkte habe ich hier nochmal aufgelistet:
– In welchem Rahmen wollt ihr heiraten? Groß oder klein, standesamtlich, kirchlich oder frei?
– Ein realistisches Budget festlegen
– Ein Datum festlegen (Wenn euch ein bestimmter Dienstleister besonders wichtig ist, dann legt das Datum nach deren Kapazitäten fest.)
– Veranstaltungsort und die wichtigsten Dienstleister anfragen (Fotograf, Musik, Stylist, Catering, Florist etc.)
– Gästeliste erstellen
– Ein Thema oder Konzept, z.B. ein bestimmtes Farbkonzept festlegen
– Kleid und Anzug rechtzeitig auswählen und anpassen lassen
– Je nach Vorlauf Save the Date oder Einladungskarten verschicken
– Catering planen
– Torte planen und Konditorei beauftragen
– Deko planen
– Ablaufplan erstellen
Die Liste enthält nur einen Teil, dessen was man alles planen und vorbereiten kann. Ich werde auf die Punkte aber nicht näher eingehen. Dafür gibt es so viele tolle Ratgeber, die sich genau damit im Detail beschäftigen.
Einige Punkte werden dabei aber oft vergessen. Und darum soll es hier vorwiegend gehen.
"Das gehört aber dazu."
Die meisten Hochzeiten haben einen recht ähnlichen Ablauf. Vieles davon hat sich einfach als sinnvoll etabliert.
Ihr werdet aber feststellen, dass ihr ganz oft nicht nur ungewollte Ratschläge von Freunden und Familie erhaltet, sondern, dass auch mal Sätze fallen wie „Das gehört aber zur Hochzeit dazu“, „Das gehört sich doch so“, „Ohne … ist das aber keine ordentliche Hochzeit“.
Ganz ehrlich? Wenn euch bestimmte Dinge einfach nicht wichtig sind, wenn ihr manche Sachen anders machen wollt, dann macht das genau so.
Es ist ganz allein euer Tag und den sollt und dürft ihr so gestalten wie ihr das möchtet.
Die einen wünschen sich eine pompöse Hochzeit im Schloss, die anderen eine gemütliche Feier im Garten. Die einen machen daraus ein mehrtägiges Event, andere heiraten zu zweit und gehen danach schön essen.
Es gibt kein richtig oder falsch
In meinen Augen gibt es hier kein richtig oder falsch. Natürlich wollt ihr den Tag mit euren Liebsten verbringen und feiern, aber am Ende ist es eure Feier und darf deshalb genauso stattfinden wie ihr euch das wünscht.
Euch ist die kirchliche Trauung und der Segen besonders wichtig? Prima, dann plant die große Feier zur kirchlichen Trauung.
Ihr wollt ein bisschen mehr als eine standesamtliche Trauung, wollt es etwas freier gestalten, aber nicht kirchlich? Dann ist die freie Trauung für euch vermutlich genau richtig.
Euch reicht eine standesamtliche Trauung aus und ihr wollt danach vor allem mit Familie und Freunden feiern? Dann macht das genau so.
So oft höre ich „Wir heiraten nur standesamtlich“. Dieses nur in dem Satz finde ich so schade. Auch standesamtliche Hochzeiten sind so schön. Und am Ende geht es doch um das Versprechen, das ihr euch gebt, das Zeichen, das ihr setzt.
Das gleiche gilt auch bei den Hochzeitsfotos
Den richtigen Hochzeitsfotografen zu finden, ist gar nicht so einfach.
Wichtig ist hier vor allem, dass die Sympathie stimmt. Harmoniert es zwischenmenschlich nicht dann merkt man das auch auf den Fotos. Es ist also vollkommen in Ordnung, dass ihr einem Fotografen nach dem Kennenlernen absagt, wenn euer Bauchgefühl nein sagt.
Bei der Wahl des passenden Fotografen stellt euch vor allem die Frage „Was ist uns für die Fotos wichtig?“.
Sind euch vor allem die Brautpaarfotos wichtig und ihr möchtet ein ausgiebiges Paarshooting an mehreren Locations haben oder legt ihr vor allem Wert auf die Reportage, die vielen kleinen Momente, die den Tag über passieren?
Ist es euch wichtig, dass der Fotograf darauf achtet, dass jedes Bild perfekt inszeniert ist, der Schleier immer sitzt und alles störende aus dem Bild entfernt wird oder sollen die Fotos euren Tag zeigen so wie er war, auch wenn nicht immer alles perfekt war?
Liebt ihr Schwarz-Weiß-Fotos oder bevorzugt ihr Farbe?
Ist es euch wichtig, dass der Fotograf keine weite Anreise hat oder ist das egal, solange der Rest passt?
Gibt es vielleicht Sprachbarrieren, da ein Teil der Gäste aus dem Ausland angereist kommt? Kann der Fotograf die entsprechende Sprache sprechen und ist das relevant?
Natürlich spielt auch das Budget eine Rolle. Ich würde euch aber empfehlen euch lieber für den Fotografen zu entscheiden, dessen Bilder auch gefallen, diesen vielleicht ein paar Stunden weniger zu buchen als den günstigeren zu wählen und nachher kein einziges Foto zu haben, das euch gefällt.
Glaubt mir, ich spreche hier aus Erfahrung. Diese Fotos lassen sich nicht wiederholen. Und keine Fotos zu haben, die einem gefallen tut weh, auch nach vielen Jahren noch.
Übrigens, wenn euch Paarfotos total egal sind, dann streicht den Punkt von der Liste. Euch ist das Gruppenfoto nicht wichtig, oder nur die Gruppenfotos mit Eltern, Trauzeugen, dann streicht auch das von der Liste.
Euch sind alle diese Punkte neben der Reportage sehr wichtig? Dann plant es unbedingt mit ein und besprecht das mit eurem Fotografen.
Ich hatte schon alle Varianten und hatte nie das Gefühl, dass am Ende was gefehlt hat. Wichtig ist, dass ihr das so umsetzt, wie ihr euch das wünscht.
Ein paar Punkte, die es noch zu beachten gibt
– Plant genügend Zeit ein für alle Punkte. Es gibt nichts Schlimmeres als zusätzlichen Stress an eurer Hochzeit, weil etwas länger dauert als geplant und dadurch alles nach hinten verschoben werden muss. Ein paar Puffer im Zeitplan können nie schaden.
– Habt einen Plan B für schlechtes Wetter, aber lasst euch davon nicht die Stimmung ruinieren. Das Wetter lässt sich nicht planen. Habt ihr vieles im Freien geplant, ist eine Alternative wichtig. Damit könnt ihr auch viel entspannter in die Planung gehen. Aber sollte es regnen, schneien, hageln, stürmen, dann lasst euch davon nicht euren Tag ruinieren. Auch bei schlechtem Wetter wird euer Tag wunderschön und für die Paarfotos sollte euer Fotograf einen Plan B im Ärmel haben.
– Denkt daran etwas zu essen und ausreichend zu trinken, vor allem, wenn es warm ist.
– Denkt an Sonnenschutz, vor allem an den heißen Sommertagen. Eine Braut mit Sonnenbrand muss einfach nicht sein.
– Genießt jeden Moment, lasst euch bei sowas wie dem ersten Kuss und Ringtausch Zeit. Der Tag geht immer viel zu schnell vorbei.
– Denkt an bequemes Schuhwerk für die Party abends
Spart nicht am falschen Ende bei der Hochzeitsplanung
Jeder hat andere Prioritäten und ein anderes Budget. Aber spart bitte nicht am falschen Ende.
So oft musste ich schon im Nachhinein das Brautkleid retuschieren, weil es nicht ordentlich angepasst wurde. Wie oft ich schon gesehen habe, dass die Trauzeugin versucht hat, die Frisur zu retten, weil man keinen professionellen Stylisten engagiert hat.
Etliche Male sollte ich mit Photoshop ein verlaufenes Make-up retten, weil die Freundin geschminkt hat und bei der Sommerhitze nichts gehalten hat.
Wenn euch Punkte wie Frisur und Make-up wichtig sind, dann sucht euch einen guten, professionellen Visagisten.
Wenn euch die Fotos ein besonderes Anliegen sind, dann fragt nicht den Onkel oder Nachbarn „mit der guten Kamera“. Eine Kamera macht kein gutes Foto.
Macht euch eure Prioritäten klar und geht damit in die Planung. Dann werdet ihr sehen, dass die Hochzeitsplanung gar nicht mehr so schwierig ist, wenn ihr genau wisst, was ihr wollt.
