est. 2017

Begleitung einer Hausgeburt in München

Ich begleite nicht nur Geburten im Allgäu, sondern biete auch Geburtsfotograf in München, Augsburg, Ulm, dem Bodenseekreis usw. an.

So durfte ich vor kurzem eine wunderschöne Hausgeburt in München begleiten. Die Eltern habe ich per Zoom kennengelernt aufgrund der etwas weiteren Entfernung. Das hat wunderbar geklappt, wir haben viele Fragen geklärt, auch ein paar Unsicherheiten und die Sympathie hat wunderbar gepasst. 
Das ist mir nämlich immer besonders wichtig, vor allem bei so etwas intimen wie einer Geburt.

Danach blieb ich mit den Eltern in engem Kontakt, auch schon vor Beginn meiner Rufbereitschaft.
Eines Abends rief mich die Mama an, sie hatte erste Wehen. Es war das erste Kind und sie war sich nicht sicher, wie lange es noch dauern würde. Sie war aber der Meinung, dass ich erstmal noch warten soll, aber sie wollte mich nicht nachts anrufen (was aber vollkommen in Ordnung gewesen wäre).

An schlafen war dann nicht mehr zu denken. Mein Bauchgefühl sagte mir, dass es heute Nacht so weit sei. Also habe ich schon mal alles neben die Tür gestellt. Meine Tasche war seit Wochen schon gepackt. Ich habe mich in aller Ruhe angezogen, mir einen Kaffee in den Thermobecher gefüllt und da kam auch schon der zweite Anruf. Ich soll mich lieber auf den Weg machen.
Nun lagen noch etwa anderthalb Stunden Fahrt vor mir. Glücklicherweise fuhr ich nachts. Da war nicht viel los. Im Vorfeld hatte ich mich schon wegen der Parkplatzsituation ausführlich informiert. Nachdem ich nichts gefunden habe, fuhr ich ins Parkhaus, das zum Glück gleich um die Ecke war.



Als ich ankam, war die Hebamme schon lange da und die Mama veratmete ihre Wehen. Für ein kurzes Nicken blieb noch Zeit und dann kam auch schon die nächste Welle.
So dauerte es nicht mehr lange bis der kleine Mann auf die Welt kam.

Die Eltern wollten sich überraschen lassen ob es ein Mädchen oder ein Junge wird. In der Familie wurden sogar Wetten abgeschlossen. Die Mama war felsenfest davon überzeugt, dass es ein Mädchen wird. Du kannst dir vorstellen, dass die Überraschung groß war, dass dem nicht so ist.
Die Freude war aber trotzdem groß.

Es wurde ganz viel gekuschelt, gestillt, gewickelt. Die ersten Untersuchungen standen an, auch die Plazenta wurde nochmal genauer geprüft.

Als langsam Ruhe einkehrte, habe ich natürlich auch noch ganz viele Details fotografiert. Gerade in den ersten Wochen wachsen und verändern sich die Kleinen so wahnsinnig schnell.

Bevor ich mich bei Morgendämmerung auf den Heimweg machte, meinte die Mama noch, dass sie so froh sei, sich für eine Geburtsreportage entschieden zu haben. Sie hat schon wieder vergessen, was alles passiert ist.

Und auch dafür ist die Geburtsfotografie so unfassbar wertvoll. Sie kann heilsam sein, ein wertvolles Stück Geschichte für die Kinder erzählen, sie hält aber auch Erinnerungen für die Eltern fest.
Denn wir denken immer, dass wir uns an all das erinnern. Aber ohne Fotos würde so vieles ganz schnell in Vergessenheit geraten.

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