est. 2017

Mein Kleiderschrank und dokumentarische Fotografie

und was die beiden miteinander zu tun haben

Seit ich denken kann fällt mir Wäsche machen schwer. Das Waschen und Aufhängen geht, aber das Falten und Einräumen fühlt sich jedes mal wie eine kaum zu bewältigende Aufgabe an.

 

Und lange habe ich mich gefragt, wieso zum Geier ich das einfach nicht hinbekomme. Jeder andere schafft es doch auch. Wirklich komplex ist das ganze auch nicht und ich habe schon ganz andere Sachen gemeistert.

 

Mein Kleiderschrank und dokumentarische Fotografie
Mein Kleiderschrank und dokumentarische Fotografie

Und dann habe ich von einer Methode gelesen bei der die Klamotten einfach in verschiedene Kisten kommen, ganz ohne falten (was bei vielen Sachen eh keinen Unterschied macht). Die Kisten werden entsprechend beschriftet und das wars auch schon.

 

So simpel und so genial.

 

Letztes Wochenende bin ich also losgezogen, habe mir passende Kisten gekauft, meinen Kleiderschrank einmal ausgemistet, neu einsortiert. Es ist alles noch viel übersichtlicher und ich spare mir die Arbeitsschritte, die ich einfach nicht hinkriege.

Und wo ist der Bezug zur dokumentarischen Fotografie?

Ein Bezug zwischen Kleiderschrank und Fotografie scheint im ersten Moment schon sehr weit hergeholt, oder?

Aber eigentlich ist es ganz einfach. Jahrzehntelang habe ich mich in diese neurotypische Schublade gestopft, habe versucht zu funktionieren wie alle anderen. Habe versucht Erwartungen zu erfüllen, die unsere Gesellschaft vorgibt und die ja angeblich jeder zu schaffen scheint (Überraschung, keiner hat alles immer im Griff. Sagt einem nur keiner 😉 )

Und am Ende habe ich mich immer schlecht gefühlt, nicht gut genug, weil ich den Erwartungen nicht gerecht werde.

 

Mein Kleiderschrank und dokumentarische Fotografie

Aber warum stopfe ich mich eigentlich in diese engen Schubladen, anstatt auf mich zu schauen? Zu schauen, wie ich funktioniere, was ich brauche, wie ich es mir einfacher machen kann und mich letzten Endes so zu akzeptieren wie ich bin.

Und genau da kommt die dokumentarische Fotografie, vor allem die dokumentarische Familienfotografie, ins Spiel. Als dokumentarische Fotografin bewerte ich nicht. Du darfst einfach genau so sein, wie du bist. Und weißt du was? Du bist wunderschön, so wie du bist, ganz ohne die engen Schubladen.

Und genau das möchte ich dir mit dieser Art der Fotografie auch zeigen. Denn manchmal braucht es einfach die Sicht oder auch den Impuls von außen, um das wahrzunehmen.
Also lass uns deinen Kleiderschrank neu ordnen, so wie es für dich am besten funktioniert.

Vater liest Tochter im Bett vor dem Schlafengehen eine Geschichte vor

Lass uns auf gesellschaftliche Erwartungen und zu enge Schubladen scheißen. 

Du bist wunderschön, genau so wie du bist.