est. 2017

Kinderkamera Test - Camp Snap

Ich werde immer wieder nach Empfehlungen für Kinderkameras gefragt. Viele Kinderkameras haben eine schlechte Qualität. Manche, die ich gerne empfohlen habe, gibt es auf dem Markt nicht mehr. Und bei einigen Kinderkameras sind unglaublich viele Spiele integriert, was für mich etwas den Sinn verfehlt. Es gibt Kinder, die super mit der Handykamera klarkommen. Aber auch das ist für viele keine Lösung. Deshalb möchte ich heute die Camp Snap Kamera vorstellen. Eigentlich habe ich diese mit der Intention gekauft, eine ganz simple Freizeitkamera zu haben. Ich wollte eine Kamera, die:
  • möglichst wenig Schnickschnack hat
  • intuitiv zu bedienen ist, auch für Laien
  • klein, leicht und unauffällig ist
  • das analoge Feeling mit sich bringt
Denn sobald ich eine Kamera mit mir führe, die ich manuell bedienen kann, bin ich sofort mental im Arbeitsmodus. Das Handy zum Fotografieren vermeide ich ebenso, weil die Verführung sehr groß ist, doch mal eben noch die eine oder andere E-Mail oder Nachricht zu checken. Und schon steckt man wieder in dem Social Media Sumpf fest. Ich liebe es, analog zu fotografieren. Aber ganz ehrlich? Als Hauptkamera für meine privaten Zwecke wäre mir das auf Dauer einfach zu teuer. Und dann habe ich die Camp Snap entdeckt. Und ich bin total begeistert.
Kinderkamera Test Kinderkamera Test
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Zahlen, Daten, Fakten:

  • Bildqualität: 8 Megapixel (nicht wahnsinnig viel, aber für privat völlig ausreichend)
  • Bedienung: total simpel, da man die Kamera ein- und ausschalten kann. Man kann einen Blitz zuschalten und auf den Auslöser drücken. Das wars.
  • Material: Hartplastik, das aber doch einiges aushält
  • Der Blitz ist eigentlich eine LED-Leuchte. Dadurch ist diese besonders energieeffizient
  • Der Sucher ist eigentlich kein richtiger Sucher, sondern nur ein kleines Fenster, so wie bei den klassischen Einwegkameras
  • Akkulaufzeit soll für bis zu 500 Fotos reichen, wenn man sie gezielt ein- und ausschaltet. Mehr als 300 habe ich bisher nicht getestet ohne aufzuladen
  • Datenübertragung und Aufladen geht beides über einen USB-C Anschluss
  • Daten können aufs Handy, Tablet oder auf den Computer übertragen werden
  • Der SD-Slot ist mit einer Schraube verschlossen. So können Kinder die Karte nicht ausversehen entfernen
  • Daten löschen geht nur, wenn die Kamera per USB-Kabel verbunden ist
  • Es gibt 3 Filtervarianten (Standard, Vintage, Schwarz-Weiß) Wie du diese Filter nutzt wird auf der Webseite von Camp Snap erklärt. Man muss etwas aufpassen und der Anleitung genau folgen. Wenn du dir unsicher bist, frag mich gerne.

Für die technisch interessierten:

  • Die Brennweite entspricht dem Vollformiat Äquivalent eines 35mm Objektivs 
  • Die Blende ist fest auf 3,2 eingestellt
  • Der Fokuspunkt ist ebenso fest. Man sollte es vermeiden, zu nah an das Hauptmotiv ranzugehen.
  • Aber durch die relativ weitwinklige Brennweite ist hinter der minimalen Fokusdistanz relativ viel des Bildes scharf
  • ISO und Belichtungszeit wählt die Kamera automatisch. Man kann diese in den Metadaten einsehen
  • Es wird eine 4GB große Micro SD mitgeliefert. Bis zu 2000 Fotos sollen hierauf Platz finden
  • Die Micro SD kann natürliche ausgetauscht werden
Kinderkamera Test Kinderkamera Test

Beispielfotos

Hier siehst du noch ein paar Beispielfotos bearbeitet.
Wenn du gerne mit dem Handy bearbeiten möchtest, kann ich dir die App Snapseed sehr empfehlen. Sie ist einfach, intuitiv und kostenlos für Apple und Android. Man kann in die Tiefe gehen, muss es aber nicht, wenn man wirklich nur schnell einen Filter drüber legen möchte.

Die Camp Snap bietet aktuell drei Filter an. Die ersten Testbilder sind alle mit dem Standard Filter entstanden.
Wie du den Filter einstellst, wird auf der Webseite erklärt. Wenn du dir unsicher bist, frag mich gerne jederzeit. Ausgeliefert wird die Kamera mit dem Vintagefilter.

Das solltest du beachten:

  • Wenn man eine „richtige“ Kamera gewöhnt ist, muss man an sich manches erst gewöhnen
    So ist es z.B. so, dass man nicht zu schnell hintereinander auf den Auslöser drücken kann. Die Kamera braucht etwas, wie die Einwegkameras auch. Durch das akkustische Feedback hört man aber, ob ein Foto gemacht wurde
  • Man sollte an sein Hauptmotiv nicht zu nah rangehen, da dieses sonst unscharf ist. Der Fokus ist auf eine bestimmte Distanz fixiert. Es empfiehlt sich also immer etwas Abstand.
  • Es empfiehlt sich, wenn man auf den Auslöser gedrückt hat, ganz kurz innezuhalten. Gerade etwas älteren Kindern kann man das ja gut erklären. Ansonsten kommt es manchmal zum sog. Rolling Shutter Effekt
  • An sich kann man mit der Kamera aber auch wunderbar einfach drauflos knipsen. Es gibt Ausschuss ja, aber es sind auch immer ein paar schöne Fotos dabei
  • Gegen die Sonne hat die Kamera etwas zu kämpfen, was die Einstellung der Belichtung betrifft
  • Mit der Sonne oder im Schatten zu fotografieren ist hier wohl etwas einfacher
  • Auch bei sehr hellen Flecken im Bild (wie z.B. meine weiße Katze) neigt die Kamera manchmal dazu, das Bild zu hell zu belichten. Hier bin ich aktuell mit dem Support in Kontakt um herauszufinden wie die Kamera die Belichtung wählt. Dann kann ich dir ein paar Tipps geben, um überbelichtete Fotos möglichst zu vermeiden
  •  An bewölkten Tagen scheint die Kamera besonders gute Bilder abzuliefern
  • In eher dunklen Umgebungen (wie im Museum unten) rauscht die Kamera sehr schnell. Ich bin aber insgesamt positiv überrascht davon, wie gut die Kamera solche Situationen meistert

Beispiele zur Überbelichtung:

Kinderkamera Test Kinderkamera Test

Mein persönliches Fazit

Gibt es Digitalkameras zum gleichen Preis, die etwas besser abschneiden? Absolut!

 

Ist die Camp Snap trotzdem ihr Geld wert? In meinen Augen definitiv.

 

Man darf nicht zu viel erwarten. Die Kamera wird für Kinder im Sommercamp vermarktet. Es ist eine Schnappschusskamera und sie wurde dem Konzept der Einwegkamera nachempfunden. Mit dem einzigen großen Unterschied, dass die Bilder digital gemacht werden. Damit umgeht einfach die Kosten und Wartezeit der Filmentwicklung.

Und mehr als eine digitale Einwegkamera sollte man auch nicht erwarten.

 

Was mich an der Kamera so begeistert, ist das Feeling. Es schwingt viel Nostalgie mit. Ich mag das puristische Design und ich finde es großartig, dass man so gar keine Kontrolle über die Fotos hat, abgesehen vom Bildausschnitt. Es macht einfach Spaß.

 

Und ich kann sie schnell und unkompliziert meinem Mann in die Hand drücken, da er nur den Auslöser drücken muss. Gerade für die Mütter, die ja oft auf Fotos fehlen, evtl. ein Pluspunkt.

 

Auch, dass man nicht sieht, was man macht, reizt mich persönlich sehr, weil es sich direkt wie analog anfühlt, nur ohne den hohen Kostenfaktor.

Ich kann mir vorstellen, dass die Kamera für Kinder auch prima geeignet ist, eben, weil sie so simpel ist und man eigentlich nichts falsch machen kann. Außerdem ist die Kamera robuster, als sie aussieht. Auch lenken keine unnötigen Spiele, Filter und Co ab.
Es können keine Bilder aus Versehen gelöscht werden. Der SD-Karten-Slot wird durch eine Schraube gesichert. Hier hat jemand wirklich kindertauglich mitgedacht.

Diese Kamera wird definitiv meine neue Urlaubs- und Freizeitkamera.

Vorher Nachher Vergleich

Die Bearbeitung ist teilweise bewusst extremer, damit du siehst, was man noch aus den Bildern herausholen kann. Am Ende ist es auch immer Geschmackssache.

Du siehst immer zuerst das Vorher, dann das Nachher Foto. Der Ausschnitt wurde nicht bearbeitet, nur Farben, Kontraste, Belichtung, etc.